Über die Natur der Dinge: Ein Meisterwerk der antiken Philosophie – neu übersetzt und kommentiert von Klaus Binder
Es war eine Sensation, als der italienische Humanist Poggio Bracciolini kurz nach der Verbrennung von Johannes Hus als Ketzer in Konstanz ein außergewöhnliches Werk in einem deutschen Kloster entdeckte: Über die Natur der Dinge von Lukrez, ein Lehrgedicht aus der Römerzeit, das in wunderbarer Poesie vom Bau der Welt erzählt und wie die Menschen darin ein glückliches Leben führen können – ohne Angst vor dem Tod und ohne falsche Furcht vor Göttern.
Obwohl es Jahrzehnte dauerte, bis das Buch im Druck erschien, und Befürworter wie Giordano Bruno wegen Ketzerei verbrannt wurden, war der Siegeszug dieses unendlich schönen, freien und unvoreingenommenen Textes nicht mehr aufzuhalten. Große Denker wie Galilei, Montaigne, Shakespeare, Goethe, Kant, Nietzsche und Einstein gehörten zu den Kennern und Verehrern des Werks.
In seiner neuen Übersetzung gelingt es Klaus Binder, die Schönheit und inhaltliche Raffinesse des Lukrez'schen Gedichts in einer verständnisfördernden, rhythmisierten Prosaübersetzung wiederzugeben. Mit ausführlichen Kommentaren erschließt er dieses Meisterwerk der antiken Naturphilosophie für heutige Leser neu.