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Zwischen Mundstück und Mikrofon: Zwerchfellanregender Bericht eines Hornisten

"Ein gutes Orchester spielt ja immer um sein Leben." Von Gurglern, Hornkieksern und Zitterlippen

Wallendorf_Innenabbildung_Horn

Wenn in der Berliner Philharmonie nicht andächtige Stille herrscht, sondern Lachsalven den Raum erfüllen, ist in aller Regel einer schuld: Klaus Wallendorf.

Eigentlich hoher Hornist, hat er mit seinen Ansagen und Moderationen, Zwischengedichten und komischen Einlagen oft genug die Stimmung erheblich gelockert. 

Zwar ist Wallendorf inzwischen pensioniert, aber die Philharmoniker haben ihn zum »Hofpoeten auf Lebenszeit« ernannt und bitten unentwegt um seinen Einsatz. Mit der »Kleinen Lachmusik« und »German Brass« tourt er noch immer fleißig durch die Lande. 

Klaus Wallendorf hat in diesem Buch versammelt, was über Jahrzehnte die Musikwelt erheiterte: Berichte aus dem Orchestergraben, Gedichte und Sprechpolkas, Ein-, Über- und Unterleitungen, eine verwegene Instrumentenkunde, verschmitzte Stückebeschreibungen und humoristische Beobachtungen aus dem Alltag seiner Musikerkollegen. Und dabei eine Musikerbiografie der ganz anderen Art verfasst.

Klaus Wallendorf gibt Antworten darauf... 

  • wie man die Doppelzunge einsetzt
  • wie Karajan Hornisten auf den Zahn fühlt 
  • wie man auf dem Hochsitz tiefe Töne übt

  • wie man im Regenwald von Queensland einer Python aus dem Weg geht

  • was den Pauker mit den Wirbellosen verbindet

  • welche dramatischen Vorgänge sich im Rachenraum der Blechbläser abspielen

  • was den Heimdirigenten antreibt

  • wie man eine Claudatio hält

  • wie man Äsezentren beschallt

  • was man unter sinfonischem Küchendienst versteht

  • wie es bei den Philharmonikern auf Reisen wirklich zugeht 

 

In den gesammelten Papieren Wallendorfs wird man es auf zwerchfellanregende Weise erfahren. Mit Illustrationen von F. W. Bernstein und Heike Drewelow

Die Schnellsprechpolka 

Nishi-Takashimadaira,
Takashimadaira, Nishidai,
Kasumigaseki, Takebashi,
Nihonbashi, Ginza, Ochi-ai,
Takadanobaba, Idebashi,
Nishi-Funabashi, Toyo-Choo:
Edogawabashi Kiba
Shin-o-chano-mizo Hiroo
Shinagawa Nezu Nakano –
Edogawabashi Kiba
Shin-o-chano-mizo Hiroo
Shinagawa Nezu Nakano –
Hai!

Wer Hornist werden will, braucht eine schnelle Zunge. Klaus Wallendorf empfiehlt das Aufsagen der Polka in zügigem Tempo. Die Polka stellt die japanischen Reimversuche des Autors dar: Sie sind eine Vertonung von U-Bahn-Stationen im Raum Tokio auf der Grundlage des offiziellen Streckennetzes.

Sehens- und Lesenswertes mit Klaus Wallendorf: 

SWR2: Interview mit Klaus Wallendorf über "Zwischen Mundstück und Mikrofon"

Berliner Philharmoniker: Ernennung zum «Hofpoeten auf Lebenszeit» der Berliner Philharmoniker durch Sir Simon Rattle

WDR Kulturambulanz: Kabarett aus dem Wohnzimmer 

Deutschlandfunk: Sendung Klassik-Pop-et cetera über «Musikalische Scherze»

Monika Rittershaus
© Monika Rittershaus
Klaus Wallendorf

Klaus Wallendorf wurde just am Tag der Hausmusik 1948 in Elgersburg im Thüringer Wald geboren und lebt seit seinem 1. Preis im Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" (Sommer 1965) vom Hornspiel. Seit 1980 gehört er den Berliner Philharmonikern und seit 1985 German Brass an. Er ist als Gelegenheitsliterat und Gebrauchslyriker der Berliner Philharmoniker bei Ehrungen aller Art, als Conférencier u.a. bei der Präsentation live übertragener Kinokonzerte gefragt und tritt als MusiKabarettist zusammen mit Andreas Kowalewitz im Dienste der konzertanten Heiterkeit in Erscheinung. 2012 erschien Immer Ärger mit dem Cello , 2020 folgte Zwischen Mundstück und Mikrofon .

Zum Autor Bücher von Klaus Wallendorf

Pressestimmen über Klaus Wallendorf

Wallendorf_Innenabbildung_Hornwesen

»Klaus Wallendorf ist der lustigste Kollege im Superstar-Ensemble der Berliner Philharmoniker.« B.Z.

»Wallendorf verfügt über die seltene und so wertvolle Gabe der Selbstironie. Auch schätzt er komische Vergleiche, schräge Verse und Stilbrüche.«  Berliner Zeitung

»Klaus Wallendorf gleicht auch hierin Komikern von Rang, dass man sich viele ihrer Possen, Witze und Sketche nur vorstellen kann, wenn sie eben in der je einmaligen Performance ihrer Erfinder erscheinen.« Süddeutsche Zeitung

 »Dass der Hornist nicht nur mit Tönen, sondern auch mit Worten kann, ist Klassikfans schon länger bekannt.« Der Tagesspiegel