Eine unmögliche Liebe in einer unmöglichen Zeit. Katja Kettus großer Roman – archaisch, sinnlich, erdig, rau.
Lappland im Sommer 1944. Als Johannes Angelhurst ihr zum ersten Mal begegnet, ist sie gerade dabei, der Tochter des Schnapshändlers bei einer schweren Geburt zu helfen. Ihr Blick ist so frei und ungestüm – fast wie der eines wilden Tieres. Sie ist die Hebamme von Petsamo. Die meisten Dorfbewohner finden sie seltsam und begegnen ihr mit zwiespältigen Gefühlen, weil sie zu viel über das Geheimnis von Leben und Tod weiß. Johannes ist deutscher Offizier, er soll als Fotograf die finnischen Verbündeten porträtieren. »Wildauge« – so der Spitzname der Hebamme – fühlt sich sofort zu dem schweigsamen Mann in seiner schwarzen Uniform hingezogen. Sie ist sich sicher: Er ist ihr Mann. Überallhin würde sie ihm folgen, so stark sind Bestimmung und Begehren. Und so lässt sie sich, als er in ein Kriegsgefangenenlager abkommandiert wird, dort als Krankenschwester einschleusen. Zwischen beiden entbrennt eine bedingungslose, wilde Leidenschaft. Doch im Lager passieren grauenvolle Dinge. Keiner darf in die Nähe des Kuhstalls, in den die weiblichen Gefangenen gebracht werden. Und Johannes, der den Auftrag bekommen hat, ein riesiges Bassin auszuheben, schüttet immer größere Mengen einer Droge in sich hinein, die ihn stumpf und brutal macht. Katja Kettu nimmt nicht nur ihre Figuren, sondern auch ihre Leser in die Mangel. Ein kantiges, eigensinniges Buch mit einem überbordenden Reichtum an urwüchsigen Bildern und Wendungen.